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#schnupftuah

Aktualisiert: 31. Mai 2023

Achtung Trigger! Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen!


Fakt ist:


Suizid oder Suizidalität bezeichnet die Neigung, den eigenen Tod selbst herbeizuführen.
Suizid ist nach tödlichen Unfällen die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen.
Suizid und Suizidversuch ist kein Problem von Randgruppen sondern alltäglich.
Suizid ist keine Krankheit, sondern der Versuch (vor allem während der Pubertät oder im jungen Erwachsenenalter) mit einer Situation eine Lösung zu finden.
Suizid ist nach wie vor ein TabuThema, das von einem dunklen schweren Tuch umhüllt wird. Das macht es für die Jugend nicht leichter!!


Schwarzes Tuch: solange Erwachsene dieses schwarze Tuch schweigend tolerieren wird sich auch für Kinder und Jugendliche nicht viel ändern.

Das schwarze Tuch ist wie ein großer Schatten, der sich schweigend über unsere Seelen legt und gelegentlich unerträglich zu sein scheint.

Bringen wir jedoch den Mut auf, darüber zu reflektieren und mit andern Menschen in Austausch zu kommen, dann wird die Bedrohung dieses Schattens kleiner. Das ist Fakt.


Fakt ist auch, dass es an uns Erwachsenen liegt, hier ein neues Denken herbeizuführen! Für unsere Kinder und auch für uns. DoppelGewinn!


Was tun?


Eigene Gefühle in Worte fassen lernen

Oft fühlen wir etwas, wissen jedoch nicht was.

Lerne deine eigenen Gefühle zu benennen. z.B. heute bin ich wütend, traurig, freudig, beschämt, ängstlich, ...


Deine Kinder lernen, wie sich Gefühle >an dir< anfühlen. Sie lernen auch, ihre eigenen Gefühle beim Namen zu nennen.

Es ist dann nicht irgendetwas in der Bauchgegend, das drückt. Dieses Irgendetwas hat einen Namen, ist Fakt und für Fakte gibt es Lösungen.


Über eigene Gefühle sprechen

Ich darf meinen Kindern sagen, dass ich heute wütend bin, weil mein Chef ...

Oder, dass ich mich schäme, weil ...


Auch hier wieder: Kinder können mich einschätzen. Und sie verstehen, weshalb ich >so< reagiere.

Auch sie werden mir später sagen: Papa, Mama, ich bin so wütend. Ich habe Angst.

Das ist doch schon eine gute Gesprächsbasis. Zu wissen, was los ist.

Auch ein Fakt. Für Fakten gibt es Lösungen.


Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das trifft auch hier zu. Auch ich habe mich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt bzw. müssen nachdem ich als Jugendlicher Zeuge eines Suizids wurde. Leider habe ich erst 20 Jahre später den Mut gefunden, darüber zu reden. (Männer sind stark, auch ich bin stark. Jetzt noch mehr.)

Heute bin ich froh. Der schwarze Schatten ist noch da, jedoch ich darf auch mitbestimmen, wie viel meines Lebens er zudeckt.


Kinder dürfen wissen, dass auch Eltern sich Hilfe holen. Diese VorbildWirkung ist prägend.

Ein Fakt. Auch Erwachsene müssen nicht perfekt sein und können sich Hilfe holen. Fakt, dann kann ich das auch.


Gesprächskultur

Wie spreche ich mit meinen Kindern, meinem Partner oder Partnerin, mit anderen Menschen über andere Menschen?


>schau, der bringt ja gar nichts auf die Reihe<

>so eine Heulsuse. Die hat ihr Leben auch nicht im Griff<

>der hat nicht umsonst keine Freunde<

>bei dem Kleidungsstil<

>ist ja klar, bei diesem Elternhaus<

>geflüchtet und gekommen um nichts zu tun<

>die schwule Sau<

>bei den Schulnoten<


Unsere Gesprächskultur am Küchentisch, in unseren Wohnzimmern, Stammtischen, Konferenzzimmern erzeugen Stimmungen.

Kinder sind dafür sehr empfänglich. Und sie merken sich seelisch und körperlich, wie sie sich zu verhalten haben. Kommen sie in einer Krise in eine Enge mit diesen oben >empfangenen Glaubenssätzen< tun sie sich schwer, sich zu orientieren. Es fehlt ihnen Orientierung und Mut!

Fakt ist, dass wir mit unseren unachtsam gewählten Worten Stimmung erzeugen. Fakt ist auch, dass wir manchmal auch Unpassendes sagen. Dann könnte ja eine Entschuldigung für die Wortwahl eine schöne Geste sein - VorbildWirkung.

Fakt ist auch: Wie soll sich mein Kind mit inneren Kämpfen zu mir trauen, wenn ich in meiner AlltagsSprache Verletztend bin.

Fakt ist, dass wir hier als Gesellschaft DRINGENDEN HANDLUNGSBEDARF haben. (Kurzer Blick in die Sprache unserer Medien und Politiker*innen. Und auch hier denke ich an die vorbildlichen Ausnahmen.)


Dankbare Lebenseinstellung

Eine kleine Übung die sehr effektiv ist: zähle jeden Abend drei bis fünf Dinge auf die heute schön, gelungen, freudig, erfolgreich, ... waren. Es dürfen auch ganz kleine Dinge sein.

Alleine schon der Gedanke daran erhöht das Glücksgefühl.

Diese Übung mit kleine Kindern angefangen, lässt sich auch in der Pubertät weiterführen. Eine schöne Gewohnheit.



Bildquelle: Bernhard Dünser


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