Emotionale Bindung zum Kind fördern
- Bernhard Dünser Cafe am Waldrand
- 23. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Gibt es sie, die Faktoren die eine starke emotionale Bindung zwischen Vätern und Kindern stärken? Und wenn ja, und welche sind es? Gibt es Hindernisse?
Ja, es gibt definitiv Faktoren, die eine starke emotionale Bindung zwischen Vätern und Kindern fördern, ebenso wie Hindernisse, die diese Verbindung erschweren können. Die Vater-Kind-Bindung ist nicht nur für das Kind, sondern auch für den Vater emotional und psychisch enorm bedeutsam.
Faktoren, die eine starke Bindung fördern
1. Zeit und gemeinsame Erlebnisse
Qualitätszeit ist entscheidend. Gemeinsames Spielen, Vorlesen, Unternehmungen oder einfaches Zusammensein fördern Nähe.
Auch Alltagssituationen wie Wickeln, Essen zubereiten oder ins Bett bringen stärken die Verbindung, wenn sie regelmäßig stattfinden.
2. Emotionale Präsenz
Ein Vater, der zuhört, empathisch reagiert und emotionale Signale des Kindes ernst nimmt, schafft Sicherheit.
Zuwendung, Körperkontakt und offene Kommunikation stärken die emotionale Basis.
3. Verlässlichkeit und Sicherheit
Kinder brauchen verlässliche Bezugspersonen. Ein Vater, der da ist, wenn er gebraucht wird, stärkt das Urvertrauen.
Struktur, Rituale und verlässliches Verhalten machen den Unterschied.
4. Aktive Beteiligung von Anfang an
Wenn Väter sich schon während der Schwangerschaft oder früh in der Babyzeit einbringen, entsteht oft eine tiefere Bindung.
Frühe Vater-Kind-Kontakte fördern die emotionale Nähe nachhaltig.
5. Vorbildfunktion und Wertevermittlung
Kinder schauen sich viel vom Verhalten ihrer Eltern ab. Ein Vater, der achtsam, respektvoll und authentisch handelt, prägt positiv.
6. Gegenseitiges Vertrauen
Bindung ist keine Einbahnstraße. Wenn ein Kind merkt, dass sein Vater ihm vertraut, wird es auch leichter selbst Vertrauen aufbauen.
Hindernisse, die die Bindung erschweren können
1. Zeitmangel oder Abwesenheit
Berufliche Verpflichtungen, Trennung, Schichtarbeit oder fehlende Betreuungsmodelle können dazu führen, dass Väter wenig Zeit mit ihren Kindern verbringen.
2. Traditionelle Rollenbilder
Manche Männer wachsen mit der Vorstellung auf, sie müssten stark, rational und "der Ernährer" sein – das kann sie emotional distanzieren.
3. Unsicherheit im Umgang mit Gefühlen
Wer nicht gelernt hat, über Gefühle zu sprechen oder sie auszudrücken, hat oft Schwierigkeiten, emotionale Nähe aufzubauen.
4. Konflikte mit der Mutter/Co-Elternteil
Wenn die Beziehung der Eltern belastet ist, kann das auch die Beziehung zum Kind negativ beeinflussen, besonders nach Trennungen.
5. Eigene Vatererfahrungen
Männer, die selbst keine oder nur negative Bindungserfahrungen mit ihrem eigenen Vater gemacht haben, tun sich manchmal schwer, eine gesunde Bindung aufzubauen.
Ein echter Vater sein
Eine starke emotionale Bindung zwischen Vater und Kind entsteht durch echte Präsenz, emotionale Offenheit und gemeinsame Erlebnisse. Sie braucht Zeit, Geduld und Mut zur Nähe. Gleichzeitig lohnt es sich, Hindernisse bewusst anzugehen – auch mithilfe von Coaching, Supervision oder Gesprächen mit anderen Vätern.
Wenn du magst, können wir auch gemeinsam schauen, wie du diese Verbindung stärken kannst.
Emotionale Bindung fördern und stärken
Kinder brauchen beide Elternteile. Von Beginn an. Um kraftvoll in ihr eigenes Leben eintauchen zu können, sich selbst als individuelles Wesen zu entdecken und erfahren brauchen sie Eltern. Wenn diese präsent sind, dann können sie gut in ihre eigene Rolle als Mann oder Frau finden.
Wie und wann soll ein Vater da sein? Wie und wann soll ein Vater präsent sein?
Was ist Präsenz?
Präsenz ist die Zeit, in der Väter ungeteilt mit ihrer Aufmerksamkeit in einer Aufgabe bzw. beim Kind sind. Präsenz könnte auch mit Flow beschrieben werden. Ganz im Moment sein. Väter haben ihre Aufgaben seit der Industrialisierung oft außerhalb ihres Wohnorts bzw. ihrer Familie. Somit ist auch die Zeit, sich mit den eigenen Kindern zu beschäftigen geringer und oft an Randzeiten oder aufs Wochenende beschränkt. Kinder sehnen sich nach dem Vater und freuen sich auf die gemeinsame Zeit. Alleinerziehende Mütter müssen sich daher oft mit dem Thema "Vaterhunger" ihrer Kinder auseinandersetzen.
Um in ihre eigene Rolle als Mann oder Frau zu finden, brauchen Kinder >erwachsene< Frauen und Männer in ihrem Umfeld. Das Reiben mit ihnen, ihre Vorbildwirkung, das Abfedern und Mittragen von Emotionen, das Gesprächsangebot unterstützen im Finden der eigenen Rollen und Identitäten.

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