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Die unterschätzten Wechseljahre des Mannes: Mehr als nur Hormone

Aktualisiert: 13. Okt.

Viele denken bei „Wechseljahren“ sofort an Frauen. Doch auch Männer durchlaufen eine Phase der Veränderung – schleichender, weniger sichtbar, aber nicht weniger bedeutsam. Man spricht von der Andropause oder den „männlichen Wechseljahren“.

Es ist eine Lebensphase, die weit mehr umfasst als nur den sinkenden Testosteronspiegel. Der Körper verändert sich, die Stimmung schwankt, die Energie ist nicht mehr die gleiche – und oft tauchen Fragen auf, die tiefer gehen:

Wer bin ich noch jenseits von Karriere und Leistung?
Wie definiere ich Männlichkeit und Attraktivität? 
Wie gestalte und lebe ich meine Partnerschaft und Sexualität in dieser neuen Lebensmitte?

Spannend ist:

Der männliche Wechsel ist nicht nur eine körperliche Herausforderung, sondern auch ein psychosoziales Phänomen.

Er betrifft Identität, Beziehungen, Rollenbilder und nicht zuletzt die Frage nach Sinn und Lebensqualität.

Und weil diese Themen noch immer ein Tabu sind, sprechen viele Männer (und auch Frauen) nicht darüber – und bleiben mit ihren Unsicherheiten allein.

In diesem Schweigen bist du nicht allein! Viele von uns haben von klein an gelernt, dass wir besser über unsere Leistung reden, statt über Gefühle und Befindlichkeiten.

MannSein bedeutet "StarkSein"!?

Und hier liegt die Falle, die leider viele Männer in den Herzinfarkt,... oder auch Suizid treibt. Das Schweigen tut weh! Es bringt man(n) irgendwann um...


Genau deshalb habe ich wichtige Fragen zu diesem Thema, die mir in meiner Arbeit als MännerCoach begegnen, zusammengestellt – und beantworte sie ganz persönlich:


Was versteht man unter dem männlichen Wechsel oder „Andropause“?

Für mich ist die Andropause eine Art stiller Übergang. Es ist kein plötzlicher Schnitt wie bei den Frauen, sondern eher ein leises, schleichendes Verändern. Der Testosteronspiegel sinkt, ja – aber gleichzeitig beginnt man(n) sich zu fragen:


Wo stehe ich?
Was habe ich erreicht?
Was will ich mit den kommenden Jahren, meiner zweiten Lebenshälfte anfangen? 

Und auch: Was möchte ich rückblickend als 80-jähriger über mich, mein Leben, ... erzählen wollen? 

Für mich ist das mehr als eine Hormonfrage, es ist eine Lebensphase, die Körper, Seele und Identität gleichermaßen betrifft. Es ist ein HinHören, was ich wirklich, wirklich brauche.


Welche körperlichen Veränderungen treten typischerweise in dieser Lebensphase auf?

Ich erlebe oft Männer, die plötzlich merken: Das Sixpack ist Geschichte, der Bauch wächst, die Kraft lässt nach, die Lust und Leistung auch.

Man(n) regeneriert langsamer, schläft unruhiger, braucht mehr Zeit, um wieder fit zu werden. Essen und Alkohol erzeugen plötzlich "Probleme in der Verdauung, im Bewegungsapparat".

Manche spüren auch Veränderungen in der Sexualität. Es ist, als würde der Körper einem signalisieren: „Du musst dich jetzt bewusster um mich kümmern.“


Wie wirkt sich der männliche Wechsel auf Stimmung, Energie und Lebensqualität aus?

Wie wird er erlebt?

Viele Männer berichten von innerer Unruhe oder Gereiztheit. Andere fühlen sich leer, antriebslos, manchmal sogar depressiv verstimmt. Ich kenne Männer, die plötzlich keine Freude mehr an Dingen haben, die ihnen früher wichtig waren. Es ist ein Gefühl von „irgendwas fehlt“, ohne dass man es genau benennen kann. Gleichzeitig gibt es auch Männer, die die Veränderungen kaum bemerken – es ist sehr individuell.

Ich persönlich spüre hier besonders, dass ich viel mehr Zeit für Regeneration brauche. Nach einer anstrengenden Tätigkeit gehe ich deshalb gerne in die Natur oder wie Abraham Lincoln gesagt hat:

Halte dir jeden Tag 30 Minuten für deine Sorgen frei und mache in dieser Zeit ein Nickerchen.

Diese Regeneration ist nicht zu unterschätzen. Probier es aus. 10 Minuten am Mittag... so viel ist drin. Plane bewusste Pausen ein.


Welche Auswirkungen kann die Andropause auf Beziehungen und Sexualität haben?

In Partnerschaften ist das oft ein sensibles und mitunter auch erdrückendes Thema. Wenn die Lust nachlässt oder sich verändert, wird das schnell als Zurückweisung verstanden. Dabei steckt dahinter oft schlicht die hormonelle und emotionale Veränderung. Und die ist biologisch zu erklären. Ich finde, hier liegt eine große Chance:

Wenn Paare ehrlich miteinander reden, kann daraus eine neue Form von Nähe entstehen.
Der Weg vom Leistungsdruck, hin zu mehr Intimität, Zärtlichkeit und Offenheit ist anfangs (vielleicht) holprig... jedoch ein Schlüssel zum Glück.

Auch hier spielt das "angelernte Schweigen" wie ich schon oben geschrieben habe, gegen uns. Hier haben wir tatsächlich die falschen Karten. Kein Mann will "freiwillig den schwarzen Peter spielen".

Ein wichtiger Hinweis für deine Psychohygiene, falls du dich als "Schweiger" ertappt fühlst.

Kein Mann macht dies aus Bosheit oder Unwille heraus, sondern weil es angelernte Muster und Glaubenssätze sind, die dich (oft schon) seit der Kindheit begleiten.

Hier darfst du dir professionelle Unterstützung holen - zb. ein MännerCoaching - um dir so (wieder) mehr Lebensqualität, Leichtigkeit und Worte für dein Fühlen in dein Leben zurückzuholen. Ja, sozusagen: zurück zu erobern!

Es lohnt sich! So viel kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen.


Zu den Glaubenssätzen findest du mehr Infos in meinem Blogbeitrag darüber:



Wie lässt sich feststellen, ob Beschwerden wirklich mit dem männlichen Wechsel zusammenhängen?

Zunächst ist es wichtig, den Arzt einzubeziehen.

Machst du eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung?
Sprich mit deinem Arzt: über DICH.

Auch ein Hormonstatus kann viel erklären, manchmal auch Entwarnung geben.

Aber genauso wichtig ist die Lebenssituation:

Stehe ich unter Dauerstress? 

Bin ich unzufrieden im Job oder in der Beziehung? 

Pflege ich meine Beziehungen I Freundschaften?

Habe ich genügend Zeit, in der ich auch Zeit MIT MIR verbringe? (ohne Handy oder anderen Ablenkungen. EINFACH ICH.)

Oft ist es das Zusammenspiel aus biologischen und psychosozialen Faktoren. Deshalb ist für mich klar: Man darf die Andropause nicht nur medizinisch sehen, sondern muss auch den Menschen und seine Geschichte dahinter ganzheitlich betrachten.



Lerne - DICH, deinen Körper und deine Psyche zu verstehen

Du musst deine zweite Lebenshälfte nicht neu erfinden. Doch es lohnt sich, deinen Körper, deine Psyche und all die Veränderungen, die gerade passieren, besser zu verstehen. Die Andropause ist kein Makel, sondern ein natürlicher Abschnitt deines Lebens. (Du weißt jetzt aus den oberen Zeilen, dass es sich hier um biologische Vorgänge handelt.) Sie lädt dich ein, genauer hinzuschauen:

Was brauchst du jetzt wirklich? 
Wo darfst du loslassen, wo neue Kraft schöpfen?
Wo gibt es vielleicht auch neue KraftQuellen, Interessen,... zu entdecken?

Viele Männer spüren in dieser Phase, dass alte Strategien nicht mehr tragen – das ewige Funktionieren, das Wegdrücken von Gefühlen, das Ignorieren der eigenen Grenzen. Wenn du beginnst, dich selbst ernst zu nehmen und offen mit deinem Umfeld über das zu sprechen, was dich bewegt, entsteht Raum für neue Stärke.

Mein Impuls an dich:

Sieh den männlichen Wechsel nicht als Krise, sondern als Chance, dich selbst neu kennenzulernen – ehrlicher, bewusster, authentischer. Denn genau darin liegt die Freiheit dieser Lebensmitte.

  • Nimm dir bewusst Zeit für dich – sei es in Bewegung, in Ruhe oder im Gespräch.

  • Sprich über das, was dich beschäftigt – in deiner Partnerschaft, mit einem Freund oder auch professionell.

  • Komm gerne zu meinen Angeboten: MännerDialoge I FeuerGespräche I MännerCoaching

  • Höre auf die Signale deines Körpers, bevor sie lauter werden.

  • Frag dich: Was will ich wirklich in meiner zweiten Lebenshälfte?

Die männlichen Wechseljahre sind keine Krise, sondern eine Einladung. Nutze sie, um dich selbst neu kennenzulernen – ehrlicher, bewusster, authentischer. Denn genau darin liegt die Freiheit und Stärke dieser Lebensmitte.

Das wünsche ich dir! Das wünsche ich uns allen!

Auf ein kraftvolles erfülltes MannSein,

dein Bernhard


Der Mann in der Midlifecrisis? Oder Andropause? Oder einfach in der Veränderung?
Der männliche Wechsel - die Andropause - eine Chance? Ja!





 
 
 

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Bernhard Dünser BEd, MA

Systemischer Coach | Supervisor

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